|
Gut Striesenow in Mecklenburg Geburtsort der
landwirtschaftlichen Rapsnutzung durch den Agrarforscher Johann
Daniel Pogge.
Johann Pogge lebte und arbeitete als Landwirt in Roggow
und Umgebung. Auf seinen Gütern leistete er Pionierarbeit auf
den Gebieten des Rapsanbaus, der Schaf- und Pferdezucht. Er
trieb den Einsatz von Landmaschinen voran und förderte deren
Verbreitung. Er wirkte aktiv für politische und soziale
Reformen. Johann Pogge setzte sich nachdrücklich für die
Erschließung Mecklenburgs durch Straßen und Eisenbahnen ein.
Seine gewinnende Persönlichkeit, sein geradliniger Charakter und
seine reichen Begabungen verbanden sich mit unermüdlicher
Schaffenskraft zu einem nachhaltigen Wirken bis in unsere Zeit.
weitere Informationen
>
Pächter
>
Eigentümer
>
Chronik |
|
Pächter
1748
Jochim Calsow
vollständiger Name:
Jochim Christoph Calsow
* ......1708 † 18.05.1782 in
Drieberg
|
|
Ältester bekannter Vorfahr im Mannesstamm:
Jochim Christoph Calsow
* ......1708 † 18.05.1782 in Drieberg, Pächter des
Gutes Striesenow seit 1748.
Wappenspruch:
Vitam impendere vito
Quelle: Deutsche Wappenrolle |
nach oben
1816 - 1833
Johann Pogge
vollständiger Name:
Johann Daniel Georg Pogge
* 22.03.1793 in Roggow † 11.01.1854 in Roggow
|
|
Pogge machte 1819 in Striesenow die ersten Anbauversuche mit
Raps. Bis dahin war man der Auffassung, dass Raps dem Boden die
Nährstoffe entzieht. Durch genaue Versuche bewies Pogge das
Gegenteil. Seitdem ist der Rapsanbau ein wichtiger Bestandteil
der Landwirtschaft geworden. Es folgten Düngeversuche mit Kalk,
Mergel, Gips und Torfasche aus der Brennerei. Sein Arbeitsfeld
war breit gefächert, so betrieb er u.a. eine bemerkenswerte
Viehzucht von feinwolligen Merino-Schafen und Gestütspferden.
Gleich zu Beginn seiner Striesenower Zeit (ca. 1816) errichtete
er eine Schnapsbrennerei im Keller des Gutshauses nach den
Grundsätzen, die er während seiner Studienzeit gelernt hatte.
Angeregt durch den Bürgermeister Reuter in Stavenhagen, dem
Vater Fritz Reuters, begann er mit dem Großanbau von Gewürz- und
Kräuterpflanzen (Kümmel, Anis, Fenchel etc.), die er für die
Branntweinherstellung benutzte. Johann Pogge erprobte außerdem
die von dem Rostocker Konstrukteur Dr. Ernst Alban entwickelten
Landmaschinen und überzeugte ihn Werkstätten für den Bau der
Maschinen zu errichten. Pogge trat für die Mechanisierung der
Landwirtschaft in Wort und Schrift ein. Beim Erproben einer
Albanschen Quetschmaschine vor Weihnachten 1853 in Striesenow
wurde das vordere Gelenk eines Fingers heftig zerquetscht. Ohne
die Wunde ausbluten zu lassen, legte er einen Baumwollverband
darauf. Nach wenigen Tagen stellte sich der Kinnbackenkrampf ein
und dieser ging zuletzt in einen allgemeinen Starrkrampf über,
der am 11.01.1854 seinen Tod verursachte. |
nach oben
Eigentümer
1674 - 1780
Grafen von Hahn
Wappenspruch aus dem 19. Jahrhundert:
Primus sum, qui deum laudat (Ich bin der erste, der Gott
lobt)
Bau des Gutshauses vermutlich 1725 o. 1738 durch
Ludwig Achatz Hahn
*
17. März 1700 in Seeburg;
†
1763 begr. auf Diekhof
|
|
Das Gut Striesenow geht 1674 in den Besitz des Oberst Levin
Ludwig Hahn Grafen Hahn auf Diekhof über. Dies geschah infolge
eines Tauschvertrages zwischen Landrat Hahn, von Lehsten und
Junker Ludwig Hahn auf Diekhof.
Striesenow wurde in einen Verwalterhof umgewandelt. Das
geschieht nach 1725, wahrscheinlich etwa 1738 zur Zeit des
Ludwig Achatz Hahn, (*
17. März 1700 auf Seeburg;
† 1763 begr. auf Diekhof -> herzogl. mecklenburg.-güstrow. Landrat, auf
Diekhof, Drölitz, Repschendorf, Striesenow und Leisow, /
verehel. 1735 mit Georgine v. Ahlefeldt,
* 11.5.1719 auf Lindau,
† 25.6.1783 in Kiel, begr. ebd. 4.7. Nikolaikirche),
denn in diesem Jahr werden die beiden letzten Striesenower
Bauern Christian Schwaß und Ludwig Salow nach Lissow umgesetzt |
1780 - 1811
Reichsgraf von Wallmoden-Gimborn
vollständiger Name:
Johann Ludwig Reichsgraf von Wallmoden-Gimborn
* 22. April 1736 in Hannover; † 10. Oktober 1811 ebenda
Die Besitze der Grafen von
Wallmoden-Gimborn:
Bansow & Striggow (Güstrow) 1780 - 1796
Groß & Klein Bützin & Neu-Heinde 1780 - 1838
Dersentin & Langhagen (Goldberg) 1780 - 1796
Diekhof, Lissow ; Alt- & Neu-Schweez 1780 - 1845
Drölitz & Reperschendorf ; Pölitz 1780 - 1838
Lübsee 1780 - 1796
Roggow 1780 - 1834
Schwiessel 1783 - 1838
Striesenow 1780 - 1838 |
|
Johann Ludwig kam als unehelicher Sohn des britischen König
Georg II. (1683–1760) und dessen
Mätresse Amalie Sophie von Wallmoden (1704–1765), spätere
Countess of Yarmouth, zur Welt. Als illegitimer Sohn des Königs
bekam der junge von Wallmoden eine umfassende Erziehung, und
nach seiner Ausbildung ging er auf Kavalierreise nach Italien.
Im Zuge dieser Unternehmung legte er sich eine umfangreiche
Sammlung antiker Marmorstatuen, Büsten und Reliefs zu. Nach
seiner Reise trat er in den kurhannoverschen Militärdienst ein
und stieg bis zum Generalmajor auf. Um 1700 wurden im ehemaligen
Überschwemmungsgebiet der Leine zahlreiche Landsitze des
Hofadels angelegt. Im Jahr 1768 erwarb von Wallmoden einige
dieser Gärten und fasste sie zum Wallmodengarten zusammen.
Daraus entstand später der Georgengarten. Im Jahre 1782 ließ er
das Wallmoden-Schloss errichten, das später seine berühmte
antike Kunstsammlung beherbergte.Schon zuvor war Johann Ludwig
von Wallmoden-Gimborn Mitglied der Freimaurerloge Friedrich in
Hannover geworden und 1763/1764 deren Meister vom Stuhl. 1782
erwarb von Wallmoden von Fürst Johann I. zu Schwarzenberg die
Reichsherrschaft
Gimborn in Westfalen und
wurde von Kaiser Joseph II. am 17. Januar 1783 zu Wien unter dem
Namen Wallmoden-Gimborn und mit entsprechender Wappenvermehrung
in den Reichsgrafenstand erhoben. Gleichzeitig erlangte er Sitz
und Stimme im westfälischen Reichsgrafenkollegium und damit die
Reichsstandschaft. Nach dem Tod des Grafen Philipp II. zu
Schaumburg-Lippe (1723–1787) wurde von Wallmoden-Gimborn neben
der Witwe Prinzessin Juliane von Hessen-Philippsthal der Vormund
des unmündigen Sohnes und Erben Georg Wilhelm (1784–1860). In
den Jahren von 1790 bis 1811 war Johann Ludwig von
Wallmoden-Gimborn Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der
Künste in Berlin. 1793–1795 unterlag er in den Niederlanden dem
französischen General Jean-Charles Pichegru. Am 5. Juli 1803
unterzeichnete von Wallmoden-Gimborn als Oberbefehlshaber der
kurhannoverschen Armee die Konvention von Artlenburg und
kapitulierte damit vor den einmarschierten napoleonischen
Truppen.
[Quelle: http://www-wikipedia.de] |
1811 - 1837
Graf von Wallmoden-Gimborn
vollständiger Name:
Ludwig Georg Thedel Graf von Wallmoden-Gimborn
* 06.02.1769 in Wien † 22.03.1862 in Wien
Die Besitze der Grafen von
Wallmoden-Gimborn:
Bansow & Striggow (Güstrow) 1780 - 1796
Groß & Klein Bützin & Neu-Heinde 1780 - 1838
Dersentin & Langhagen (Goldberg) 1780 - 1796
Diekhof, Lissow ; Alt- & Neu-Schweez 1780 - 1845
Drölitz & Reperschendorf ; Pölitz 1780 - 1838
Lübsee 1780 - 1796
Roggow 1780 - 1834
Schwiessel 1783 - 1838
Striesenow 1780 - 1838 |
|
Der Graf von Wallmoden-Gimborn übernamm den Besitz der
Güter, darunter auch das Gut Striesenow, von seinem 1811
verstorbenen Vater dem Reichsgraf Johann Ludwig von
Wallmoden-Gimborn (*22.04.1736; † 10.10.1811). Er trat zunächst
in hannoversche, 1790 in preußische und 1795 in österreichische
Kriegsdienste. 1813 trat Wallmoden in den Dienst der russischen
Armee. Er wurde Befehlshaber der Russisch-Deutschen Legion, die
er mit der Nordarmee vereinigte und zog gemeinsam mit Johann
Pogge, der ihn als Adjutant bei den Mecklenburgischen Jägern
begleitete, gemeinsam gegen Napoleon in den Krieg. Nach dem
zweiten Pariser Frieden 1817 ging er wieder in österreichische
Dienste und wurde Oberbefehlshaber der im Königreich Neapel
zurückgelassenen österreichischen Truppen. Als Militärkommandant
von Mailand ging er 1848 in den Ruhestand. Er starb am
22.03.1862 ohne Nachkommen. |
|